Caravaning ist in Deutschland so beliebt wie nie zuvor. Das zeigt die seit Jahren steigende Nachfrage nach neuen, gebrauchten und gemieteten Reisemobilen und Caravans. Da viele deutsche Caravaning-Urlauber im eigenen Land verreisen, profitiert davon neben den Fahrzeugherstellern auch der Tourismusstandort Deutschland. Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr e. V. an der Universität München (dwif) hat die ökonomische Bedeutung des Camping- und Caravaning-Tourismus in einer wissenschaftlichen Studie untersucht. Das Ergebnis: Urlauber, die Deutschland mit einem Reisemobil, Caravan oder Zelt bereisen, bescherten der deutschen Wirtschaft 2018 durch ihren Konsum während der Ferien 14 Milliarden Euro Umsatz. Das ist ein deutlicher Anstieg um 11,5 Prozent verglichen mit dem Jahr 2016.
Caravaning-Touristen geben rund 50 Euro pro Urlaubstag aus
Über 1,2 Million Freizeitfahrzeuge waren im vergangenen Jahr in Deutschland zugelassen. 250.000 weitere Fahrzeuge waren auf Campingplätzen im Dauereinsatz. Rund 50 Euro gibt jeder Caravaner und Reisemobilist pro Urlaubstag aus. 50,5 Millionen Übernachtungen gab es im vergangenen Jahr auf deutschen Campingplätzen, weitere15,5 Millionen auf Reisemobilstellplätzen. Reisemobilisten machten zudem 16,5 Millionen Tagesreisen und es wurden 57,5 Millionen Aufenthaltstage von Dauercampern in Deutschland gezählt. Hinzu kommen Besucher wie Verwandte und Freunde. Alle Ausgaben dieser Personen in den Zielgebieten zusammengenommen ergeben 5,3 Milliarden Euro. Diese verteilten sich neben den Übernachtungskosten vor allem auf den Einzelhandel, die Gastronomie und alle Formen von Freizeit- und Kulturangeboten. Einen wichtigen Faktor stellen auch die Ausgaben der Caravaning-Touristen für Equipment in Höhe von 4,4 Milliarden Euro dar. Häufig vergessen werden die Fahrtkosten der Caravaner und Reisemobilisten, die sich auf 4,3 Milliarden Euro summierten.
Vom Caravaning-Tourismus profitieren viele Wirtschaftszweige
Insgesamt machte das 14 Milliarden Euro Umsatz. Geld, das im wirtschaftlichen Kreislauf bleibt, wie Dr. Bernhard Harrer, Vorstand des dwif, ausführt: “Die Betreiber von Camping- und Reismobilstellplätzen bezahlen von den Einnahmen nicht nur ihre Angestellten, sondern auch Warenlieferanten wie z.B. Energieversorger oder Bäckereien und Dienstleister wie Handwerksbetriebe, die die Anlagen warten und reparieren, Werbeagenturen, die Broschüren erstellen, Steuerberater, Versicherungen und die Kreditwirtschaft.” “Caravaning-Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor und Jobgarant vor allem für den ländlichen Raum und strukturschwache Regionen”, ergänzt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes e. V. (CIVD). Um die großen Potenziale dieser Urlaubsform noch stärker auszuschöpfen, fordert der Branchenverband eine Verbesserung der Rahmenbedingungen wie eine Vereinfachung des Bundesmeldegesetzes und die stärkere Förderung des Neu- und Ausbaus von Reisemobilstellplätzen. “Wir stehen im konstruktiven Dialog mit der Politik, um die identifizierten Hemmnisse abzubauen. Die Bundesregierung hat kürzlich eine nationale Tourismusstrategie verabschiedet. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan, weitere müssen nun folgen”, so Onggowinarso weiter.
(Quelle: CIVD - Caravaning Industrie Verband e. V.)
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